KI im Einsatz gegen Raubkopien – Schutz für geistiges Eigentum
WAGO zeigt, wie Künstliche Intelligenz (KI) Unternehmen nicht nur dabei hilft, sich gegen Produktfälschungen zu wehren, sondern auch die eigene Belegschaft fit für die digitale Zukunft macht. Zwei spannende Use Cases, an denen das Unternehmen mit der Universität Paderborn im Rahmen von Arbeitswelt.Plus gearbeitet hat, geben Einblick in die KI-Strategie des Unternehmens – und beide zeigen, dass Technologie und Menschen Hand in Hand arbeiten müssen.
Raubkopien aus dem Netz entfernen – mit smarter KI statt Rechtsstreit
Produktpiraterie ist für viele Unternehmen ein echtes Ärgernis – auch für WAGO, bekannt für seine Verbindungsklemmen. Besonders die beliebte Serie 221 wird online häufig gefälscht und zu Dumpingpreisen verkauft. Die Plagiate erfüllen selten die hohen Qualitätsstandards von WAGO, landen aber dennoch beim Endkunden – mit dem Risiko von Qualitätsproblemen und einem Image-Schaden für die Marke.
Mit Unterstützung der Universität Paderborn hat WAGO im Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus eine KI-basierte Lösung entwickelt, um Fälschungen schneller zu identifizieren: so erkennt ein Algorithmus Fälschungen beispielsweise anhand von Preisen, Produktbeschreibungen, Bildern und mehr.
Das Potential ist groß. Wir wissen bereits jetzt, dass das Problem viel größer ist und sich auf weit mehr als die Serie 221-Produktpalette bezieht. Die Entwicklung einer leistungsfähigen KI ist derzeit unsere einzige Chance, dieses Problem überhaupt bewältigen zu können.– Stephan Großarth, WAGO
Das Ergebnis? Die KI hilft nicht nur, gefälschte Angebote schneller zu entdecken, sondern zeigt auch neue Muster und Tricks der Fälscher auf. Die Zusammenarbeit mit den Abteilungen für Patente und Vertrieb liefert dabei zusätzliche Erkenntnisse über den digitalen Markt – und das weit über Produktpiraterie hinaus.
KI-Lernreise: Technikbegeisterung statt Zukunftsangst
Doch WAGO geht noch einen Schritt weiter. Denn neue Technologien bringen nicht nur Lösungen, sondern auch Unsicherheiten. Mitarbeitende fragen sich: „Was bedeutet KI für meinen Job? Muss ich Angst haben, dass die Maschinen uns ersetzen?“ Genau hier setzt die KI-Lernreise an, die WAGO gemeinsam mit der Universität Paderborn und der IG Metall im Rahmen des it’s OWL Kompetenzzentrums Arbeitswelt.Plus entwickelt hat.
Das Besondere: Die Lernreise ist nicht nur für Technik-Expert:innen gedacht, sondern für alle Beschäftigten. Egal ob Produktion, Verwaltung oder Vertrieb – alle Mitarbeitenden konnten teilnehmen. In sechs spannenden Formaten bekamen über 700 Teilnehmende die Chance, KI aus ganz unterschiedlichen Perspektiven kennenzulernen. Dabei ging es nicht nur um die Technologie selbst, sondern auch darum, kritisch zu hinterfragen: Wo hilft uns KI wirklich? Und wo sollten wir besser auf den gesunden Menschenverstand setzen?
„Mithilfe der KI-Lernreise bei WAGO wollten wir einen Rahmen für einen differenzierten Diskurs zwischen Nichtwissenden, vermeintlich Wissenden, Wissenden und Besser-Wissenden im Bereich KI ermöglichen“, beschreibt Marcel Ellermann, Leiter Organisationsentwicklung, die Grundidee hinter dem Angebot.
Ein weiteres Highlight: Die Teilnahme war freiwillig, anonym und offen gestaltet. So entstand ein ehrlicher Diskurs, der weit über eine klassische Schulung hinausging.
Unsere Mitarbeitenden haben nicht einfach gelernt, was KI kann – sie haben sich selbst aktiv mit der Frage auseinandergesetzt, wo sie KI für sinnvoll halten und wo nicht. Genau diese kritische Haltung hilft uns jetzt enorm weiter.– Marcel Ellermann, WAGO
Die Ergebnisse sprechen für sich: Wer an der Lernreise teilnahm, fühlt sich heute sicherer im Umgang mit KI und kann die Chancen und Grenzen besser einschätzen – ganz ohne blinden Technikglauben.
Die Idee eines Netzwerkes von Interessierten hat sich bei WAGO in der Form eines AI-Centre of Excellence etabliert. Bis heute kommen hier alle Nichtwissenden, vermeintlich Wissenden, Wissenden und Besser-Wissenden regelmäßig zusammen, um über aktuelle KI-Trends und unterschiedliche Anwendungsfälle und Projekte in den Austausch zu kommen.
Fazit: WAGO macht vor, wie KI Menschen zusammen bringt und die Organisation profitiert.
Ob beim Schutz geistigen Eigentums oder bei der Weiterbildung der eigenen Belegschaft – WAGO zeigt, dass KI kein Selbstzweck ist, sondern ein echtes Werkzeug, um Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Die Verbindung von technologischem Fortschritt und bewusstem KI Einsatz ist dabei der Schlüssel.
Beide Use Cases stehen beispielhaft für den Ansatz von it’s OWL, Unternehmen in der Region OstWestfalenLippe mit praxisnahen KI-Lösungen zu unterstützen – von der Produktpiraterie-Bekämpfung bis zur Gestaltung der Arbeitswelt von morgen.