Working Paper: Flexibilisierung von Personaleinsätzen

Flexibles Arbeiten, das heißt wann und wo man möchte – seit Beginn der Covid19-Pandemie ist das zunehmend möglich. Doch wie sieht eine Flexibilisierung der Arbeitszeit in Pflegeeinrichtungen aus? Und welchen Einfluss hat dies zum Beispiel auf die Arbeitszufriedenheit? Ein neues Working Paper im Kompetenzzentrum untersucht die Auswirkungen einer Flexibilisierung von Personaleinsätzen in Pflegeeinrichtungen. Die Personaleinsatzplanung stellt auf Grund der Komplexität und dem hohen Umfang an zu verwendenden Daten eine ideale Grundlage für den Einsatz intelligenter Systeme dar und bietet das Potential, die Personaleinsätze zukünftig flexibler zu gestalten.

Auf einen Blick

  • Die Zusammenarbeit von Beschäftigten in konventionellen und flexiblen Schichtsystemen führt zu höheren Problemlöseaktivitäten und Interaktionen sowie zu einer geringeren Rückmeldung der Tätigkeit.
  • Die Problemlöseaktivitäten hängen mit der intrinsischen Arbeitsmotivation der Beschäftigten zusammen.
  • Die Rückmeldung der Tätigkeit klärt Varianz an unterschiedlichen Facetten der Arbeitszufriedenheit auf.

Ihm Rahmen der Untersuchung wird geprüft, in welchem Ausmaß sich die wahrgenommene Arbeitsgestaltung durch den Einsatz von flexiblen Schichtsystemen verändert und welche Auswirkungen diese Veränderungen der Arbeitsgestaltung auf die Arbeitseinstellungen der Beschäftigten haben.

Es konnte gezeigt werden, dass durch die Zusammenarbeit von Beschäftigten in konventionellen und flexiblen Schichtsystemen die Wahrnehmung der Arbeitsgestaltung verändert und diese Veränderungen mit der intrinsischen Arbeitsmotivation sowie Facetten der Arbeitszufriedenheit zusammenhängen. Die Ergebnisse können sowohl für den Praxistransfer zum Einsatz intelligenter Systeme in der Personaleinsatzplanung berücksichtigt werden, stellen aber auch eine Grundlage für weitere Forschung im Bereich der psychologischen Wahrnehmung von Entscheidungen menschlicher und maschineller Entscheidungsträger dar.

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ÜBER DIE WORKING PAPER REIHE

Damit die Ausprägung der künftigen Arbeitswelt nicht allein technologisch geprägt wird, braucht es eine ganzheitliche Gestaltung. Deshalb führt das Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus Erkenntnisse der Arbeitsforschung im Kontext von KI-Anwendungen zusammen und entwickelt daraus passende Lösungen für mittelständische Unternehmen. Mit dieser Working-Paper-Reihe geben wir Einblicke in die laufende Forschung der Wissenschaftler:innen des Kompetenzzentrums und möchten gleichzeitig einen Beitrag zur Diskussion rund um aktuelle Themen aus den Feldern Künstliche Intelligenz und Arbeitsforschung leisten.

ÜBER DIE AUTOR:INNEN

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Dominik Bentler

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Bielefeld. Seine Forschungsinteressen fokussieren sich auf die Effekte digitaler Transformation der Arbeitswelt sowie die Steigerung nachhaltiger Verhaltensweisen von Beschäftigten.

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Prof. Günter W. Maier

ist Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Bielefeld. Im Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus forscht Professor Maier zu Auswirkungen der Nutzung von künstlicher Intelligenz auf Beschäftigte.

Empfohlene Zitierweise

Bentler, D.; Maier, G. W. (2023): Flexibilisierung von Personaleinsätzen – Auswirkungen auf die Arbeitsgestaltung und Arbeitseinstellungen der Beschäftigten in flexiblen und starren Schichtsystemen. Working-Paper-Reihe des Kompetenzzentrums Arbeitswelt.Plus, Paderborn, Nr. 7, https://doi.org/10.55594/GHZP3095