Automatisch hygienisch: Schmutzwäsche-Sortierung in Wäschereien
In fast allen industriellen Wäschereien in Deutschland kommen Mitarbeiter:innen in Kontakt mit verdreckter und kontaminierter Wäsche. Das Unternehmen Kannegiesser stellt Großwäschereianlagen her und entwickelt in dem Leuchtturmprojekt eine automatische Klassifikation der Wäsche, um den Kontakt von Mitarbeiter:innen mit der verschmutzten Wäsche zu minimieren.
Herausforderung
In Wäschereien kommen Mitarbeiter:innen in Kontakt mit verdreckter und kontaminierter Wäsche. Da dies für die Arbeitnehmer:innen eine Belastung darstellt und ein gesundheitliches Risiko in sich birgt, finden Unternehmen kaum neues Personal.
Lösung
Durch eine automatische Klassifikation der verschmutzten Wäsche wird der Kontakt der Mitarbeiter:innen mit der Wäsche minimiert, so dass die Wäsche ohne direkten menschlichen Kontakt möglichst sortenrein behandelt werden kann.
Mehrwert
Die Arbeitsbedingungen im Bereich der Schmutzwäsche-sortierung werden deutlich verbessert. Dies ist nicht nur für die Mitarbeiter:innen positiv, sondern erleichtert auch den Unternehmen die Gewinnung von Arbeitskräften für diesen Arbeitsbereich.
Problemstellung
In der industriellen Wäschereitechnik wird die Klassifizierung nach Waschkategorien von Schmutzwäsche bisher entweder gar nicht oder anhand von Barcodes oder RFID-Chips vorgenommen. Letzteres erfordert den Kontakt des Menschen mit der verdreckten und oftmals auch kontaminierten Wäsche, was eine große physische und psychische Belastung für die Mitarbeiter:innen darstellt und zudem ein erhebliches gesundheitliches Risiko in sich birgt.
Diese Problematik ergibt sich bei fast allen industriellen Wäschereien (allein in Deutschland gibt es mehrere hundert Unternehmen), so dass eine Unterstützung der Wäschereien in diesem Problemfeld eine gewaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen für mehrere tausend Mitarbeiter:innen in diesen Betrieben bedeutet.
Lösung
Ziel ist die notwendige Sortierung verschmutzter und kontaminierter Wäsche durch die automatische Klassifikation zu optimieren. Im Ergebnis soll die in der Wäscherei angelieferte Schmutzwäsche ohne direkten menschlichen Kontakt möglichst sortenrein für den Waschvorgang vorsortiert werden.
Aufbauend auf einer vorhandenen automatischen Maschine zur Wäschevereinzelung soll eine primär auf Kamerabilder und künstlicher Intelligenz basierte Lösung zur Schmutzwäschesortierung gemäß definierter Waschprogramme entwickelt werden.
Hierbei wird berücksichtigt, dass in unterschiedlichen Wäschereien verschiedene Arten von Wäsche gewaschen werden, so dass zudem ein Mensch-Maschine Interaktions-Modul zum intuitiven Eintrainieren der konkreten Anforderungen einer spezifischen Wäscherei mittels Verfahren des Aktiven Lernens mitentwickelt wird. Außerdem soll das gelernte Wissen des hierbei verwendeten Künstlichen Neuronalen Netzes nicht als Black-Box fungieren, sondern es sollen aktuelle Ansätze der „Explainable Artificial Intelligence“ auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen in mittelständischen Firmen angepasst und weiterentwickelt werden.
Dadurch entsteht eine neue Arbeitsteilung zwischen Mensch und KI-gesteuerter Maschine. Dieser Einführungsprozess der KI-Steuerung soll durch einen Qualifizierungsprozess unterstützt werden, der die lernungewohnten Mitarbeiter:innen in die Kooperation mit dem KI-System vorbereitet und schult.
Hierbei stehen nicht nur die fachlichen Schulungen im Vordergrund, sondern es soll auch ein grundlegendes Verständnis der Funktionsweise und des erlernten Wissens dieses KI-Systems vermittelt werden, um dadurch die Vorbehalte gegen den Einsatz dieses KI-basierten Systems möglichst klein zu halten.
Ergebnis
Ziel des Verbundprojekts ist es, bisher körperlich fordernde Arbeiten in einer Wäscherei entlastender und humanzentrierter zu gestalten. Dazu gehört auch die Nutzung von KI zur Reduzierung gesundheitlicher Risiken durch Verbesserung der Hygiene etwa durch Vermeidung des Kontaktes mit kontaminierter Wäsche. Dies ist jedoch nicht nur für die Mitarbeiter:innen positiv, sondern erleichtert auch den meist mittelständischen Unternehmen die Gewinnung von Arbeitskräften für diesen nicht sonderlich beliebten Arbeitsbereich.
Working Paper
Mehr Infos passend dazu findet ihr in unserem Working Paper.
Kannegiesser
Von der einfachen Waschmaschine aus Holz bis zur modernen industriellen Wäschereitechnik ist es ein langer Weg. Auf der Grundlage einer über siebzigjährigen Firmengeschichte und der zusätzlichen Erfahrungen von Traditions-unternehmen wie Poensgen, Voss, Passat, Kleindienst und Pharmagg bietet Kannegiesser heute das gesamte Spektrum der Wäschereitechnik an und hat sich vom reinen Maschinenlieferanten zum Technologiepartner der Großwäscherei entwickelt, vom Waschen über das Trocknen bis hin zur Endbearbeitung und Sortierung. In diesem Sinne versteht sich Kannegiesser als technischer Partner, der die gesamte Wäschereitechnik auf höchstem Niveau organisiert, entwickelt und hält.