Acht Kompetenzzentren für die Arbeitswelt der Zukunft
Wie gestalten wir die Arbeitswelt von morgen in Deutschland? Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz (KI) und wie kann der Mensch im Mittelpunkt neuer Technologien bleiben? Das Bundesministerium für Bildung Forschung (BMBF)unterstützt aktuell acht regionale Kompetenzzentren, in denen Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam intelligente Lösungen für die Arbeit der Zukunft entwickeln. Das „Projekt CoCo – Connect & Collect“ sorgt für die Vernetzung der Akteure und den Transfer in die Breite, zum Beispiel durch den Aufbau einer Cloud der Arbeitsforschung.
Im Jahr 2020 hat das BMBF das Programm „Zukunft der Wertschöpfung, Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit“ ins Leben gerufen und fördert neben Arbeitswelt.Plus derzeit sieben weitere regionale Kompetenzzentren: Industrie und Forschung arbeiten darin zusammen, um konkrete Herausforderungen in regionalen Unternehmen mithilfe von KI zu lösen. Sie entwickeln Strategien und Konzepte zu einer neuen Arbeitsgestaltung und sorgen außerdem für einen Transfer zu anderen Unternehmen der Region.
Eine Cloud der Arbeitsforschung
Das Projekt CoCo vernetzt die regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung mit Unterstützungsangeboten untereinander und nach außen.
Aus diesem Grund werden die wissenschaftlichen Ergebnisse der regionalen Kompetenzzentren zentral auf einer Plattform gebündelt und transparent gemacht. Hierzu dient die „Cloud der Arbeitsforschung“, die einer breiten Community der Arbeitsforschung aus Unternehmen, Bildung, Beraterorganisationen und Hochschulen zur Verfügung steht.
CoCo stellt darüber hinaus aber auch eigene wissenschaftliche Ergebnisse über die Arbeitswelt der Zukunft bereit. Dabei geht es insbesondere um neue Arbeitsformen und -methoden der Forschungs- und Innovationsarbeit sowie deren Transfer in die Praxis.
Das Projekt unterstützt die Kompetenzzentren außerdem durch die Evaluation sowie gezielte Beratung in Bezug auf Verstetigung in Geschäftsmodellen. Denn die Kompetenzzentren sollen auch über die Förderdauer hinaus als zentrale Anlaufstellen für Unternehmen ihrer Region dienen.
Regionale Kompetenzzentren: NRW unter der Lupe
Das Kompetenzzentrum HUMAINE unterstützt Unternehmen in der Metropole Ruhr, bei Fragen zur KI-Entwicklung und KI-Nutzung im Arbeitsprozess . In sieben Pilotanwendungen, fünf aus der Industrie und zwei aus der Gesundheitswirtschaft, werden Themen wie Geschäftsmodellentwicklung, Rollenentwicklung, Qualitätsprüfung, Technikakzeptanz und Erklärbarkeit untersucht. Arbeits- und Sozialwissenschaft, Wirtschaftspsychologie, Ingenieurwissenschaft und KI-Entwicklung gehen dabei Hand in Hand.
Fokus der Aktivitäten im Kompetenzzentrum WIRKsam ist, Know-how für die Zukunft zu sichern, komplexe Abläufe besser zu verstehen und große Datenmengen sinnvoll zu nutzen. Denn viele Beschäftigte im Umfeld der Kohleindustrie müssen sich durch den Kohleausstieg beruflich neu orientieren. Die Textilindustrie und der Textilmaschinenbau im Rheinischen Revier benötigen hochqualifizierte Fachkräfte, um global wettbewerbsfähig zu bleiben. Unternehmen müssen sich wechselnden Anforderungen anpassen und auf höchstem Qualitätsniveau produzieren. Hier eröffnet die industrielle Nutzung von KI große Potenziale für Innovation in produzierenden Unternehmen. Sei es in der Qualitätssicherung, in der Produktionsplanung oder im Wissensmanagement.
Der Braunkohleausstieg führt in der Region Aachen zu erheblichen strukturellen Veränderungen. Die Region zeichnet sich durch eine einzigartige Mischung aus Hochtechnologie- und Produktionsexpertise aus, getragen von hauptsächlich kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie renommierten Hochschulen. Das Ziel von AKzentE4.0 ist es, eine menschengerechte Einführung und Umsetzung von Konzepten und Technologien der Industrie 4.0 in KMU der Region Aachen zu fördern. Im Rahmen des Projekts werden Methoden und Strategien der Arbeitsgestaltung entwickelt, eine Infrastruktur zur Erprobung und Bewertung von technischen Lösungen und für den Wissensaustausch geschaffen sowie die Vernetzung von lokalen Akteuren unterstützt.
Die Methoden und wissenschaftlichen Ergebnisse, die in den insgesamt acht Kompetenzzentren erarbeitet werden, führt das Projekt CoCo schließlich auf der Plattform „Cloud der Arbeitsforschung“ zusammen. So werden Good Practices, auch aus dem Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus, einer breiten Öffentlichkeit aus Wissenschaft, Industrie und Politik zur Verfügung gestellt.
Alle Kompetenzzentren im Überblick