Zusammenarbeit in OWL beeindruckt – International Fall School Teilnehmer im Interview
„United by Ideas. Driven by Innovation.“ unter diesem Motto kamen Ende September 24 Studierende, Promovierende und Young Professionals aus Kanada und Deutschland im Rahmen der International Fall School von it’s OWL und dem Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus zusammen. In einem Interview berichtet Teilnehmer Julius Langenberg von seinen Eindrücken und Erfahrungen.
Gemeinsam besuchten die Teilnehmenden innerhalb von vier Tagen Forschungseinrichtungen und Unternehmen, darunter CLAAS, Dr. Oetker, GEA, Kannegiesser und Miele. Ob Generative KI, Robotik, Smart Factory oder Organisationsentwicklung – die International Fall School zeigte, wie Zukunftstechnologien jetzt schon die Arbeitswelt von heute verändern.
Julius Langenberg ist Data Science Masterstudent an der Hochschule Bielefeld und war bei der International Fall School dabei. In einem Interview berichtet er, was ihn an OWL beeindruckt, was er von der International Fall School mitnimmt und warum er sich vorstellen kann, in der Region zu arbeiten und zu leben.
Welche Eindrücke nimmst Du von der International Fall School und den besuchten Unternehmen/Forschungseinrichtungen mit nach Hause?
Julius: Ich fand beeindruckend, wie vielfältig die Industrie in OWL ist. Von den B2B Unternehmen bekommt man im Alltag ja nicht so viel mit. Besonders positiv fand ich die intensive Zusammenarbeit der Unternehmen untereinander sowie zwischen Unternehmen und Forschung. Dass hier nicht der Konkurrenzgedanke im Vordergrund steht, hat mich sehr gefreut. Außerdem hat die Begegnung mit den kanadischen Teilnehmer:innen gezeigt, dass wir durchaus noch Freunde auf der anderen Seite des Atlantiks haben. Ich bin davon überzeugt, dass Kooperation das ist, was uns als Menschheit so weit gebracht hat. Das hier so auf regionaler und internationaler Ebene zu sehen, war sehr schön.
Ich fand beeindruckend, wie vielfältig die Industrie in OWL ist.– Julius Langenberg
Auf Unternehmensseite war die Vielfalt besonders spannend. Das Spektrum reichte von standardisierten Haushaltsgeräten in großen Stückzahlen bis zu kundenspezifischen Industriemaschinen. Entsprechend unterschiedlich waren auch die Fertigungen. Vorher kannte ich nur die eher kompakte Produktion bei steute Technologies GmbH & Co. KG – die großen, hochautomatisierten Fertigungen von Miele und Claas haben da natürlich beeindruckt. Gleichzeitig haben Kannegiesser und GEA sehr anschaulich gezeigt, wie flexible Produktionsprozesse für variantenreiche Maschinen in kleinen Stückzahlen funktionieren. Besonders Kannegiesser hat mich überrascht – ich hatte das Unternehmen vorher nur oberflächlich wahrgenommen und nicht erwartet, wie komplex industrielle Wäschereien tatsächlich sind. Spannend fand ich auch, wie viele Anwendungsfelder für KI sich dort ergeben. Und positiv ist mir aufgefallen, dass sich alle Unternehmen klare Nachhaltigkeitsziele gesetzt haben.
Bei den Forschungseinrichtungen hat mich das CITEC am meisten beeindruckt – schon allein wegen der inhaltlichen Nähe zu meinem Masterstudium und meinem Interesse an Robotik. Ich kannte das Zentrum vorher gar nicht so genau, obwohl ich an der HSBI studiere. Die Vielfalt an Forschungsprojekten, die wir im Laufe der Woche kennengelernt haben, hat außerdem gezeigt, wie breit und lebendig die Forschungslandschaft in OWL aufgestellt ist.
Was hat dich an der International Fall School am meisten begeistert?
Julius: Hier eine Sache hervorzuheben, fällt mir schwer. Ich finde die Kombination gut. Ich konnte spannende Unternehmen als potenzielle Arbeitgeber in der Region kennenlernen, neue Kontakte knüpfen und internationale Erfahrungen sammeln. Meine Erfahrungen mit Kanada haben sich bisher auf Medien beschränkt, umso besser war der direkte Austausch, um ein besseres Wissen und Verständnis füreinander zu entwickeln. Wir hatten Teilnehmende mit vielfältigen Hintergründen und an unterschiedlichen Stationen in ihrem Leben, was für angeregte und vielfältige Gespräche gesorgt hat. Langfristig werden mir der zwischenmenschliche Austausch und die Produktionsbesichtigungen in Erinnerung bleiben.
Könntest Du Dir vorstellen, ein Praktikum oder sogar eine Stelle bei den besuchten Unternehmen/Forschungseinrichtungen anzunehmen – und warum?
Julius: Ja! Ich fand alle Unternehmen sehr interessant – jedes hat auf seine Weise einen guten Eindruck hinterlassen. Mittel- bis langfristig könnte ich mir vorstellen, bei mehreren davon zu arbeiten. Besonders naheliegend wäre vielleicht Miele, auch weil der Standort gut erreichbar ist und ich die Produkte aus dem Alltag kenne. Von Bekannten habe ich gehört, dass Miele spannende technologische Themen bietet und gute Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Das ist mir gerade am Anfang meiner Karriere wichtig. Die Arbeit in Forschungseinrichtungen finde ich ebenfalls reizvoll, bin mir aber noch unsicher, ob ich mir eine langfristige akademische Laufbahn vorstellen kann. Wo mich meine Interessen und der Zufall letztlich hinführen, wird sich zeigen.